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Holismus: Der Holismus ist die Annahme, dass die Gegenstände bzw. der Gegenstandsbereich einer Theorie nur bei einer gleichzeitigen Verfügbarkeit aller Elemente bzw. Gegenstände dieses Bereichs überhaupt zugänglich sind. Außerdem wird angenommen, dass eine Änderung eines Elements bzw. Gegenstands Änderungen an allen anderen Gegenständen zumindest nicht ausschließt. Die Aussage „Alles hängt mit allem zusammen“ ist allerdings eine falsche Charakterisierung des Holismus, da sie von Totalitäten statt von Elementen ausgeht. Richtiger wäre es zu sagen, jedes Ding hängt von wenigstens einem anderen Ding bzw. seiner Beschaffenheit ab. Siehe auch Reduktionismus, Totalität, Abhängigkeit, Kausale Abhängigkeit, Ontologische Abhängigkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ned Block über Holismus – Lexikon der Argumente

Fodor IV 163
Holismus/Block/Fodor/Lepore: Blocks Argument ist nicht transzendental wie das der anderen Autoren. Er schlägt eine Theorie darüber vor, was Inhalt ist, um dann daraus zu schließen, dass diese Theorie holistisch sein muss.
Fodor IV 174
Holismus/Semantik der begrifflichen Rolle/Conceptual Role Theory/CRT/Block: These: Die Bedeutung eines Ausdrucks ist seine Rolle in der Sprache.
Fodor/LeporeVsBlock: Problem: Dilemma: Wenn man annimmt, dass es keine Unterscheidung analytisch/synthetisch gibt, dann kann man Übersetzungsholismus schließen:
"Die Bedeutung eines Ausdrucks ist seine gesamte Rolle in der Sprache". Das war schon nicht gut und wird nicht besser, wenn es für CRT gebraucht wird. >Analytizität/Synthetizität
.
Neu: Blocks Bedingungen können nur erfüllt werden von einer Form von CRT, die entweder
a) inkompatibel mit der Unterscheidung analytisch/synthetisch sind, oder
b) aus Gründen abwegig ist, die mit dem Holismus nichts zu tun haben.
Also: 1. CRT ist nicht gut motiviert, 2. sie kann in ihrer ernst zu nehmenden Form nicht als Grund für Holismus dienen. >Begriffliche Rolle.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Block I
N. Block
Consciousness, Function, and Representation: Collected Papers, Volume 1 (Bradford Books) Cambridge 2007

Block II
Ned Block
"On a confusion about a function of consciousness"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

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